

autistisch?
AUTISMUS

Autismus wird als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung bezeichnet,
die sich in verschiedenen Bereichen des Verhaltens und der sozialen Interaktion manifestiert. Autismus umfasst ein breites Spektrum von Symptomen und Schweregraden.
Pippi Langstrumpf
Auch bei Autismus kann die Großhirnrinde und der präfrontale Cortex überfordert sein.
Dies führt in der Wahrnehmungsverarbeitung zu Verzerrungen. Zusätzlich treten Beziehungs- und Kommunikationsstörungen auf. Dadurch ist eine Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und eine Integration in die Gesellschaft nur teilweise möglich. Dies kann zu Einsamkeit, Depressionen und noch mehr Rückzug führen oder einer „Abgehobenheit“, die anderen Menschen einen Zugang unmöglich macht.
Es können sich folgende Charakteristika zeigen:
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Kommunikation - hohes Sprachniveau oder mangelnde, verzögerte Sprechfähigkeit, keine Modulation
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keine Abgrenzung von Phantasie und Realität (schizophrene / paranoide Züge)
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Borderline-Symptome
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Empathie / Intuition (mangelndes Einfühlungsvermögen / kein Zugang zur inneren Stimme)
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Beziehung zu den eigenen Eltern (Klammern oder Rückzug)
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Bindungsstil (Limerenz), keine längerfristigen Freundschaften möglich
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kein Interesse mit anderen Kindern/Familienmitgliedern zu spielen bzw. in Kontakt zu treten
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Essen - nur bestimme Nahrung und bestimmte Konsistenz
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Schlafbedürfnis - zu viel oder sehr wenig
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Zwanghafte Ordnung oder Chaos
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Dissoziation bereits als Säugling
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Blick für das große Ganze oder detailorientiert
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Extrem stark ausgeprägte Ängste
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kein Durchhaltevermögen / Phlegma
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Anderen Befehle erteilen, herumkommandieren, Besserwisserei
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komplizierte Herangehensweisen an einfache Aufgaben


Bestimmte Verhaltensweisen helfen, mit Überforderungen umzugehen.
Selbstregulierendes Verhalten (Stimming durch Augenrollen, Bewegungen des Körpers, Echolalie) hilft mit Angstzuständen besser umzugehen. Konkrete Überforderungserfahrungen, die sehr früh im Leben gemacht wurden, sitzen noch tief und beherrschen das Denken und Handeln. Unbewusste Projektionen und Erwartungen der Eltern führen zu weiteren unlösbaren Herausforderungen, da diese nicht erfüllt werden können.
Deshalb ist es wichtig, den Interaktionsprozess zwischen Kind und Eltern in Fluss zu bringen. Eine Familienaufstellung hilft, das dysfunktionale Familiensystem zu beleuchten und Verhaltens- und Erziehungsmuster positiv zu verändern.
Dabei können auch unrealistische Erwartungen der Eltern (z.B. Berufswunsch für das Kind, „besondere“ Begabungen, die das Kind nicht erfüllen kann bzw. nicht hat) transformiert werden. Autismus wird häufig von Generation zu Generation vererbt (z.B. ein Elternteil mit Asperger-Syndrom und ein Kind mit Kanner-Syndrom). Kinder spiegeln das Verhalten ihrer Eltern, was zu einer Verstärkung der bereits vorhandenen Symptome führen kann.